Was nun, hier in der Vogtei- und Jägerstraße?
Das neue Jahr ist noch nicht einmal zwei Wochen alt und schon geht es wieder los. Die Lkws bzw. Muldenkipper donnern seit dem 7. Januar wieder ab morgens früh durch die Tempo-30-Zone. Von Umbauplänen bzw. Absichten hier auch beim Lkw-Verkehr etwas zu ändern, ist nichts zu hören. Die politischen Vertreter halten sich vornehm zurück. Keinem scheint aufgefallen zu sein, dass die mehrheitlich getroffenen Beschlüsse bisher noch nicht umgesetzt sind. Mangelndes Interesse?
Wo ein Wille ist, da …
Wer da zum Nachbarn Meckelfeld schaut, sieht wie die Politik die Strippen für die Bürgerinitiative gegen die Raststätte „Elbmarsch“ zieht. Ganz nebenbei, auch ich befürchte dass sich die neue Raststätte zumindest zum Teil auf Hamburger Gebiet wiederfinden wird. Sind halt agiler die Niedersachsen. Dafür ist der Hamburger Süden bzw. der Bezirk Harburg zu uninteressant für den Hamburger Senat. So wie eine Kommentarorin schrieb: „…auf ein Problemfeld mehr oder weniger kommt es in Harburg auch nicht an…“
Aber jetzt kommt doch gleich der Einwand mit dem „Sprung über die Elbe“. Haben Sie schon einmal genau darauf geachtet, wie weit der Sprung geht? Er erreicht Wilhelmsburg. Aber auch nur, weil Wilhelmsburg zum Bezirk Mitte gehört. Auch hier lasse ich mich gerne überzeugen, wenn auch einmal nennenswerte positive Aktionen zu verzeichnen sind. Ich liefere gleich noch einmal ein Beispiel: Stadtrad – in Veddel und Wilhelmsburg präsent. Harburg – Planungsphase, welches Jahrzehnt steht noch nicht fest. Anders umschrieben: wir müssen ersteinmal genau schauen… Die S3 können die Harburger in der Hauptverkehrszeit als Sardinenbüchse nutzen. Für die Hafencity werden sogar unbebaute Flächen mit Millionenaufwand mit U-Bahn erschlossen. Deshalb lässt man sich auch Zeit mit dem Verkehrskonzept, betroffen ist ja in erster Linie der Hamburger Süden …
Nur wenn’s um Problemprojekte geht, die keiner haben will, dann geht es ganz schnell und dann kennt man auch den südlichsten Bezirk…
Die aktuelle Situation ist deprimierend
Und, was sollen wir tun? Im Abschnitt Reller bis Kanzlerstraße rollen die Pkws und Lkws wie bisher. Im Gegenteil, man hat das Gefühl es werden täglich mehr. Der Eingangsbereich der Tempo-30 Zone ist bis heute nicht mit einer provisorischen Verengung versehen. Nur eine lächerliche Verschwenkung in diesem Bereich….
Der Mittelteil von der Kanzlerstraße bis zur Radickestraße profitiert von der Verschwenkung direkt an der Kanzlerstraße. Viele Fahrzeuge biegen bereits in die Kanzlerstraße ein, um dieses Hindernis zu umgehen. Ab dann verteilt sich der Verkehr, ein Teil fährt auch über die Radickestraße wieder in die Jägerstraße ein.
Ja, der weitere Verlauf kann auch nicht von großen Erfolgen sprechen. Der größte Witz sind eh die weit auseinander gezogenen Inseln in der Jägerstraße. Wirkungslos aber als Alibi natürlich gut geeignet. Um die verschobenen Inseln kümmert sich natürlich auch kein Mensch.
Bin einmal gespannt wie man jetzt die Straße optisch aufpeppt, damit sie auf den ersten Blick wie eine Tempo 30-Zone aussieht, aber Durchgangsverkehr und Schwerverkehr ungehindert durchlässt?
Wer sich in den knapp zwei Jahren die verkehrspolitschen Ergüsse angesehen hat und diese mit dem Engagement von anderen Komunen und Städten vergleicht, der erkennt, das hier eigentlich von den Behörden und /oder den Entscheidern nichts geändert werden soll.
Argumente sind jetzt genug ausgetauscht. Es bleibt jetzt nur der massive Protest.
Wenn bis Ende Januar keine handfesten Maßnahmen oder Termine mit genauen Aussagen über die Maßnahmen vorliegen stampfen wir entweder unsere Aktion ein oder starten ein buntes Feuerwerk der Aktionen das selbst den Staufix-Tag in den Schatten stellt.
Was wollen wir dann noch für „neue Argumente“ ausgraben? Schließlich sind die meisten der Anwohner berufstätig und haben nicht unendlich Zeit und Lust hier Pionierarbeit zu leisten. Und wenn nach 2 Jahren keine Ergebnisse vorliegen, dann werden auch in 3 oder 4 Jahren keine Ergebnisse vorliegen. Schließlich wurde diese Tempo-30-Zone als Etikettenschwindel über 15 Jahren mit Duldung der zuständigen Behörden betrieben. Selbst die oberste Verkehrsbehörde sieht in soetwas anscheinend nichts verwerfliches …
Wundert sich da etwa noch einer, weshalb Geschwindigkeitsbegrenzungen, Parkverbote oder Radfahrstreifen nicht beachtet werden? Wer Etikettenschwindel duldet ist nicht gerade ein Vorbild für Gradlinigkeit.
Schwerfälligen Entscheidern kann man nur mit öffentlichen Druck und massiven Protesten auf die Sprünge helfen. Wer hier eine Tempo-30-Zone betreibt, aber sich nicht darum kümmert, dass diese Tempo-30-Zone auch funktioniert, betrügt wissentlich die Bürger!
Etikettenschwindel von der Verkehrsbehörde geduldet – wer genauer darüber nachdenkt, kein Wunder das immer weniger die aufgestellten Regeln beachten.
Von Umsetzungswillen ist nichts zu spüren. Dafür sind die vielen Ungereimtheiten viel zu auffällig, dass hier doch etwas in Richtung „Etikettenschwindel“ läuft.
Warum wurde bisher die Bauklasse der Vogteistraße nicht ermittelt?
Warum gibt es keine Pläne für die komplette Gestaltung der Vogtei- und Jägerstraße?
Warum gibt es keine genauen Termine?
Warum wurde bisher nichts über die Erfahrungen der provisiorischen Verschwenkungen bekannt?
Dieses alles ist nicht gerade ein Anzeichen von Transparenz und Umsetzungswillen.
Ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen – aber durch Fakten.