In der HAN gelesen – Das Grundproblem – schon 2 Jahre alt und doch aktuell

HAN -Artikel: Autobahnanschluss “Es muss eine Lösung her”

Hier der Artikel in voller Länge mit freundlicher Genehmigung von der HAN:

Ein alter Streit ist wieder entbrannt: Harburgs Baudezernet Jörg Heinrich Penner (GLA) schlägt für das Mobilitätskonzept Hamburger Süden einen A1-Anschluss in Meckefeld vor: “Uns ist wichtig, dass der Durchgangsverkehr aus und in den Landkreis von der Winsener Straße und den Nebenstraßen in Wilstorf und Rönneburg herausgenommen wird.”

Meckelfeld. Viele Anwohner aus Seevetal hätten als Ziel die Wilhelmsburger Reichstraße und nicht Harburg. “Es muss eine Lösung her, wie auch immer”, sagt Penner. Diesem schon seit Jahren immer wiederkehrenden Vorschlag begegnet Seevetals Bürgermeister Günter Schwarz (SPD) nicht ohne Emotionen: ” Die Harburger haben nicht den richtigen Überblick, was hier in Seevetal los ist”, sagt er mit einigem Ärger. Harburgs und Seevetals Einwohner seien gleich stark und von Verkehrsproblemen belastet, immerhin wohnen in Deutschlands größter Gemeinde viele Menschen dicht an Autobahnen, Bahnschienen oder den größten Rangierbahnhof Europas in Maschen. “Seevetal hat genug Leistungen für den Verkehr erbracht, den Mechelfelder Autobahnanschluss wollen wir auf jeden Fall verhindern”, sagt Schwarz.
Doch nicht alle Meckelfelder freuen sich über ihren standfesten Gemeindebürgermeister. Heinz-Jürgen Braun ist Inhaber einer Tapeten- und Farbgeschäft in Sasel. Seit 40 Jahren fährt er täglich von Meckelfeld dorthin. Die Bahn kann er nicht benutzen, da er häufig Waren in seinem Transporter mitnehmen muss. Braun ist schwer genervt von der Verkehrssituation in seinem Wohnort: “Morgens und abends im Berufsverkehr kommt man nicht rein und nicht raus aus Meckelfeld. Überall ist Stau, entweder an Kreuzungen oder in Tempo-30-Zonen. Ich brauche eine Stunde zur Arbeit. ” Ein eigener Autobahnanschluss käme seiner Ansicht nach vielen Pendlern sehr gelegen.
“Nicht umsonst haben wir den bereits im Jahr 2000 aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen”, entgegnet Schwarz. Damals habe ein Gutachter gezeigt, dass der Anschluss einen dramatischen Anstieg des Verkehrsaufkommens am Meckelfelder Weg und an der Höpenstraße (K29) zur Folge. ” Natürlich wäre der Anschluss für Meckelfelds Pendler bequemer, aber da werden alle anderen Faktoren ausgeblendet.” Heinz-Jürgen Braun sieht das nicht ein: “Ich bin kein Experte. Doch für mich ist es sehr widersprüchlich, wenn man die Ansiedlung von Gewerbe in Meckelfeld unterstützt, aber dann nichts für den Verkehr tut.”

Das Mobilitätskonzept soll Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres vorgestellt werden. Ob die Meckelfelder Weg dann aufatmen oder noch mehr im Verkehr ersticken werden, bleibt abzuwarten.

Und, was ist seit dem passiert?

Es kann doch nicht sein, dass man Unternehmen in ein Gewerbegebiet lockt, denen einen Autobahnanschluss verspricht und später sein Wort bricht.  Ausbaden dürfen dieses die Anwohner in den Wohngebieten, in denen die Wohnstraßen zu Lkw-Trassen werden.

Wer hier die Aussage von dem Baudezernenten genauer betrachtet, ist über seinem heutigen Standpunkt etwas erstaunt. Es kann nicht sein, nur weil eine Gemeinde ihr damaliges Versprechen gegenüber den neuansiedelnden Unternehmern nicht einlösen will, dass hierunter die Anwohner auf Hamburger Gebiet leiden müssen.

Wieso lässt sich die Hansestadt Hamburg, bzw. der Bezirk Harburg zum Spielball einer niedersächsischen Gemeinde machen? Wer Gewerbe in die Gemeinde hereinholt, muss sich auch Gedanken über die Verkehrsflüsse machen. Es kann nicht sein, dass diese Verkehrsströme zu Lasten der Anwohner über die Wohngebiete abgewickelt werden. Gemeinden, die nicht die Verkehrsstruktur für Logistikunternehmen, Speditionen usw. haben, können derartige Betriebe nicht ansiedeln.

Ist die Hansestadt Hamburg unfähig sich für die Interessen seiner Bürger stark zu machen?

Und dieses Bauwerk ist eines der Hauptprobleme der Tempo-30-Zone Vogtei- und Jägerstraße

Das Ergebnis der „Meckelfelder Brückenbauer“ als Zuwegung in eine „Tempo-30-Zone“ auf  Hamburger Gebiet. Wer so etwas errichtet plant mehr als nur „Anliegerverkehr“.

Breitere Straßenführung als vorher, entschärfte Kurven, das bringt Geschwindigkeit und neue Nutzer. Wie man sich als Gemeinde das Verkehrsproblem zu Lasten der Nachbarn vom Hals schaffen kann – das Lehrstück kann man hier live und in Farbe betrachten.

Wer den Mund bei der Anwerbung von Gewerbebetrieben zu voll nimmt und Versprechungen macht, die er später doch nicht einhalten kann, darf die nachfolgenden Probleme aber nicht auf die Nachbarn abwälzen.

 

Und damit keiner bummelt wurden jetzt noch schnell die Tempo 50 Schilder erneuert, damit der Durchgangsverkehr auch wirksam und zügig in die Tempo-30-Zone geschleust wird.